Alle Schülerinnen und Schüler der 9. Jahrgangsstufe des Rhön-Gymnasiums gedachten am Montag nach den Osterferien der Frauen, Männer und Kinder aus Bad Neustadt, die am 22. April 1942 deportiert wurden und vermutlich in den Vernichtungslagern Sobibor und Belzec ums Leben kamen. Diese Gedenkstunde fand am Mahnmal in der Bauerngasse statt und wurde von den Religionslehrern Günter Henneberger, Arno Weidinger und Diana Emmert organisiert. Es ist wichtig, dass dieses grausame Geschehen nicht in Vergessenheit gerät, denn was den Juden damals geschah, das darf nicht noch einmal passieren.
Um dies zu erreichen, wurden Vorgeschichte und Ablauf der Deportation von Arno Weidinger vorgetragen. Eindrucksvoll und beklemmend war der Inhalt eines Koffers, der beispielhaft für die wenigen Habseligkeiten der Juden, die ihnen geblieben waren, stehen sollte. Günter Henneberger packte den Koffer aus und teilte zu jedem Stück seine Gedanken mit. Im Koffer befanden sich z.B. ein Gebetbuch und ein Fotoalbum. Das Gedenken wurde mit einem Saxophonstück von Diana Emmert unterstützt. Drei Schülerinnen verlasen im Anschluss die Namen der deportierten Juden sowie deren Alter. Es wurde klar, dass es damals kein Erbarmen gab, dass keine Rücksicht genommen wurde auf Kleinkinder oder alte Menschen. Die Betroffenheit der Schülerinnen und Schüler war deutlich spürbar.
Text: Diana Emmert
Bild: Arno Weidinger