Am 14.06.2021 besuchte der Landrat Thomas Habermann das Rhön-Gymnasium, um vor rund 100 Schülerinnen und Schülern der 11. Jahrgangsstufe einen Vortrag über die Bedeutung der EU zu halten. Als Vertreter der deutschen Landkreise im „Ausschuss der Regionen“ in Brüssel ist Herr Habermann ein gern gesehener Gast an der Schule, an der er selbst 1976 das Abitur abgelegt hatte.
Nach einer knappen Skizzierung des Gründungsprozesses und des Aufbaus der EU legte Herr Habermann seinen Fokus auf aktuelle Probleme wie den Brexit oder der zwischenstaatlichen Zusammenarbeit während der Corona-Pandemie. Neben der Warnung vor nationalistischen Bewegungen, welche die Gründungsidee Europas bedrohen, führte der Landrat den Schülern die Werte einer europäischen Gemeinschaft vor Augen, für die es einzustehen gelte: Frieden, Demokratie, Toleranz und Menschenrechte. An dieser Stelle motivierte er die Schülerinnen und Schüler dazu, künftig an Wahlen teilzunehmen, um die Eckpfeiler unserer Demokratie zu bewahren und somit Verantwortung zu übernehmen. Daneben wies er auch auf die zahlreichen Vorteile hin, die aus dem Bestehen der EU resultieren, wie beispielsweise die Abschaffung der Kontrollen an europäischen Binnengrenzen oder die Möglichkeiten, als EU-Bürger an jeder Hochschule innerhalb der EU unter denselben Voraussetzungen wie Einheimische zu studieren. Auf diese Weise betonte er die besondere Bedeutung der Europäischen Union gerade auch für die Jugendlichen.
Zuletzt bot Herr Habermann unseren mündigen Schülerinnen und Schülern Raum für eigene Fragen und kritische Anregungen. In diesem Rahmen wurde seitens der Schülerinnen und Schüler vor allem die fragwürdige Gewährleistung des eigenen Gesundheitsschutzes im Präsenzunterricht thematisiert. Hier zeigte sich, dass die Schülerinnen und Schüler die Möglichkeit nutzten, einen Politiker wie Herrn Habermann zu fragen, wie die Politik künftig gedenkt, die Gesundheit der Schülerinnen und Schüler angemessen zu schützen. Aber auch der teilweise immer noch mangelhafte Zustand der bundesweiten Digitalisierung wurde von Schülerseite offen und ehrlich kritisiert. So berichteten einige von ihnen über eigene Erfahrungen während des Distanzunterrichts, der in Einzelfällen enorm unter den bundesweit bestehenden Netzproblemen litt. Kompetent und redegewandt stand der Landrat dabei Rede und Antwort, wenngleich er offenkundig angesprochene Missstände, die es künftig zu beheben gelte, schonungslos bestätigte.


Die Schülerinnen und Schüler tauschten sich so rege mit Herrn Habermann aus, dass diese gewinnbringende Diskussionsrunde ohne befristeten Rahmen wahrscheinlich noch länger angedauert hätte. Nach einem Schlussappell, die Schülerinnen und Schüler mögen sich künftig für eine europäische Zukunft engagieren, wurde Herr Habermanns Besuch schließlich unter Beifall gewürdigt.


Text: Jonas Barski
Bild: Christian Gräb