Vodka – ein neues altes Märchen

Wer kennt Märchen noch? Wer erkennt Märchen wieder, wenn sie ihrer ursprünglichen Verortung entrückt sind?
Die Brüder Grimm (nein, sie nannten sich in ihren Veröffentlichungen nie, wie landläufig kolportiert, „Gebrüder“) wussten um die Allgemeingültigkeit und folglich die Aktualität zu jedweder Zeit ihrer ab 1806 in Kassel gesammelten, bis dahin weitgehend mündlich überlieferten und von beiden mehr oder weniger stark überarbeiteten Stoffe.
Längst ist uns klar, dass Märchen nicht die harmlosen Kindergeschichten sind, als die sie uns gerne verkauft werden bzw. als die wir sie in Kindertagen wahrgenommen hatten.
Nicht selten enthüllen uns Märchen die ganze Brutalität der Wirklichkeit aus dem Deckmantel romantischer Verklärung heraus.
Eine dieser Geschichten zieht das Ensemble des Rhön-Gymnasiums nun aus der Gegenwart der Brüder Grimm in die unsere.

Der deutsche Märchenwald wird zum Großstadtdschungel.
“Vodka” spielt in unseren Tagen. Im Mittelpunkt stehen Menschen, die das Schicksal in eine Vodka-Bar verschlagen hat. Hier erinnern sie sich, wie sie hergekommen sind, finden Bezüge zueinander und werden sich bewusst, welche Rolle der Alkohol in ihrem Leben spielt.

Ganz ohne Märchenwesen soll das Stück allerdings nicht auskommen.

Welche Story der Grimms für das Ensemble Inspiration ist?
Wird nicht verraten. Kann man drauf kommen. Dazu muss man nur kommen. In die Stadthalle.

Also: Es war einmal…

Oder besser: Es ist einmal…