Wenn es SchülerInnen, Eltern und Lehrkraft auch an einem Wochenende in die Schule zieht, muss das schon einen ganz besonderen Anlass haben. Am Samstag, den 14.10.2023, ergab sich ein derartiges Ereignis im Rahmen des Mitgliedertreffens des Arbeitskreises „West- und zentralafrikanische Buntbarsche (WZA)“. Die Schülerinnen und Schüler des Aquarienclubs, der seit dem Schuljahr 2022/23 am Rhön-Gymnasium verankert ist, empfingen zusammen mit ihrem Betreuungslehrer, Studiendirektor Frank Oliver Fuchs, eine Gruppe von Gästen der Deutschen Cichliden-Gesellschaft (DCG), dem weltweit größten aquaristisch orientierten Verband, um die von ihnen gepflegten Aquarien zu präsentieren.
Die DCG hatte durch den Förderpreis für Schulaquaristik in Höhe von 1000 € die Einrichtung eines Aquarienraums mit 10 Aquarien am Rhön-Gymnasium wesentlich bezuschusst. Da der Besatz der Aquarien auf westafrikanische Buntbarsche (Cichliden) ausgerichtet ist, hatte der Arbeitskreis WZA der DCG um einen Besuch gebeten, der mit einem Mitgliedertreffen und dem vom Aquarienverein Scalare in Schweinfurt ausgerichteten Aquarianertag verbunden wurde. Auch die Eltern und Geschwister der jugendlichen Pfleger ließen es sich nicht nehmen, am Treffen teilzunehmen und konnten sich von der begeisterten Vorstellung der Tätigkeiten des Aquarienclubs überzeugen. Eine hohe Anerkennung gab es von allen Seiten für die vorbildlich gepflegten Aquarien und die bisherigen Zuchterfolge, insbesondere auch seltener Fischarten aus Kamerun.
Als herausragendes Projekt wurde zudem das Schauaquarium im Biologie-Trakt von den Gästen gelobt, das der Arterhaltung einer in der Natur vom Aussterben bedrohten Buntbarschart gewidmet ist. Der Aquarienclub des Rhön-Gymnasiums hat für diese Art aus Namibia, die Guinas-Tilapie, die Artkoordination unter der Schirmherrschaft der DCG übernommen und widmet sich in Kooperation mit einigen privaten Züchtern sowie den Zoos Leipzig und Berlin der Pflege und Vermehrung dieses gefährdeten Cichliden. Ein derartiges Engagement reiht sich nahtlos ein in das Gesamtkonzept des Rhön-Gymnasiums als Umweltschule. Das mitunter vorhandene Unverständnis für die Pflege exotischer Tiere findet in einer derartig organisierten Arterhaltungszucht ein Gegenargument. Wegen der rasanten Geschwindigkeit, mit der natürliche Lebensräume verlorengehen, ist eine Pflege und Vermehrung in menschlicher Obhut zumindest überbrückend erforderlich, wenn man nicht akzeptieren will, dass immer mehr Tier- und Pflanzenarten von unserer Erde verschwinden.
Bei Kaffee und Kuchen nahm man sich schließlich noch genügend Zeit für ein persönliches Kennenlernen und natürlich das Fachsimpeln über aquaristische Themen.
Text und Bild: Frank Oliver Fuchs
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