FAUST
DER TRAGÖDIE ERSTER TEIL

Von Johann Wolfgang von Goethe

„…ob ich gleich mehr als jemals am Platz bin, das durchaus Scheisige dieser zeitlichen Herrlichkeit zu erkennen. Eben drum Adieu.“

Jawohl, Herrschaften, auch dieses Zitat stammt vom Dichterfürsten par excellence, dem, so sagt man, Renaissance-Universalgenie der Klassik, wortgewaltigen Frankfurter in Weimar, Dramatiker, Theaterleiter, Naturwissenschaftler, Kunsttheoretiker und Staatsmann Johann Wolfgang von Goethe (1749-1832)….

.

Obwohl sich der deutsche Tabellenführer der Weltliteratur mit dem Halbsatz in seinem Brief an Merck vom 22.1.1776 eher auf die Weimarer Hofsituation denn generalisierend das enge Erdenleben bezieht, könnte hiermit die gesamte, komplexe Lebenssicht des Doktor Faust auf einen erstaunlich einfachen Nenner gebracht sein an dem Punkt, an welchem er zum Giftfläschchen greift.   Dieser Faust, Sinnbild des niemals zufriedenen Menschen, hin- und hergerissen zwischen den Höhen des Geistes und den Niedrigkeiten des Körpers, dem Fehlen letzter intellektueller, philosophischer und metaphysischer Einsicht und der Fähigkeit, die eigenen Triebe auszukosten, ist am Ende. Keine Studien, keine Erkenntnisse, keine Kreativität, kein Erfolg, auch keine Genüsse,  nicht einmal die Kontaktaufnahme zur Geisterwelt vermögen ihn mehr zu befriedigen. Wenig ahnt er, dass, als durch Choralgesang die Erinnerung an die Kindheit ihn noch einmal vor der letzten Verzweiflungstat zurückhält, höhere Mächte ihn schon längst zum Spielball ihres Konkurrenzdenkens gemacht haben: Mephistopheles, doppelzüngige, facettenreiche, sarkastische Personifikation des Bösen – der undifferenzierte und klischeehafte Teufel ist out – bietet im Vorfeld aus Sportgeist keinem geringeren als Gott, unerschütterlich im Vertrauen zur gelungenen Schöpfung, selbst die Wette, den unleidlichen, selbstbemitleidenden, wehleidigen Erdenmenschen über dessen eigenes unzureichendes Wesen zur dunklen Seite zu verleiten. Mephistos Rhetorik ist allerdings, wie sich herausstellt, stärker als seine Maßnahmen. Weder zweifelhaft spaßige Gesellschaft verkaterter Studenten, noch das grelle Treiben der Zauberwelt können Faust hinter dem Ofen hervorlocken. Helfen also nur noch eine Verjüngungskur und der Reiz eines unschuldigen, jungen Mädchens? Das Drama, dessen Publikation sich 2008 zum 200. Mal jährt, nimmt seinen Lauf…     Man erlebte:   • Die Entdeckung, dass ein Pakt mit dem Teufel überdenkenswert ist. • Das Wiedersehen und –hören mit vertrauten Zitaten, von denen man nicht mehr weiß, woher sie stammen. • Die konsekutive Auffrischung des Bildungsprotz-Reservoirs an Weisheiten, die in jeder Lebenslage passen. • Die Erfahrung, dass dieser Teufel nach modernen marktstrategischen Gesichtspunkten (buy one, get one free) im Doppelpack auftreten kann: Eine durch Schärfe umwerfende Amelie Soul und eine mit Schärfe um sich werfende Johanna Ledermann als kongeniales Mephistae-Duo. • Den Wahnsinn schlechthin, personifiziert durch Hanna Fiedler als Gretchen jenseits des Nervenzusammenbruch-Randes • Ein weiteres billantes Doppelpack. Zwei Fäuste für ein göttliches Hallelujah mit teuflischen Obertönen: Ekaterina Schneider als alternder Knacker und Verena Maisch als alternativ Knackiger. • Schnapsdrosseln par excellence: Verena Hohmann als Marthe mit dunstvoll schnapsigem Lall und Katharina Kaufmann als Student mit kunstvoll sachsigem Schall. • Die weitere Mitwirkung von an die fünfzig lebenden Menschen, Mythen, Musikern und Mistviechern, füttern verboten, inklusive Hexe mit einem Schuss und einem Kater. • Ein fokussiertes Vokalensemble, einige Male mehrstimmig, mehrere Male einstimmig, wobei man ausgehend von Abu Dhabi die Darbietungen unterstützte. • Den eigens kreierten „Mephisto-Topf“ – gebraut vom Hotel Schwan und Post – in der Pause und im Vorfeld ein Hochglanzplakat dank der Druckerei Lang, Bad Neustadt. • Die Erklärung, warum Theater eine Schwarzgelbmalerei sein kann. • Diverse Weltpremieren, darunter das „Whither must I wander?“ aus den „Songs of Travel“ von Ralph Vaughan- Williams, dessen ursprünglich von Robert Louis Stevenson stammender Text fallen gelassen und dankenswerterweise von Alexander Winschuh durch Verwendung von (vorwiegend) Goethe-Passagen ersetzt wurde, eine Neudichtung auf Recycling-Basis also, untenstehend wiedergegeben.  Matthias Eichele „Tiefer, tief im Innern“, hinzugedichtet von Wim Winschuh auf das Lied „Whither must I wander?“ aus dem Zyklus „Songs of Travel“ von Ralph Vaughan-Williams   I. Nacht scheint heranzudringen Tiefer, tief im Innern, Einsamkeit lastend Betret´ ich wohlbedacht.  Sie sind´s noch immer mir Die alten dunklen Linden Ich soll sie sehn Nach so langer Wandernacht.  Laßt mich so glücklich sein Zu schaun was ich erdachte, Mir steigt vor dem Blick Jetzt ein Mondlicht, das nicht irrt.  Zeigt mich mir selbst Zeigt geheime tiefe Wunder, O daß dem Menschen Vollkomm´nes hier nicht wird!   II. Stern an Stern heilig glänzt Sich im See bespiegelnd. Nacht ist schon Lebenslohn Nebel hüllt mich schier.  Berghöhen, Gipfelriesen Künden schönste Stunde, Einfach und ehrlich Die Welt steht ganz vor mir.  Und Du, erhabner Geist, Du gabst mir, gabst mir alles Warum ich bat, gabst mir Natur zum Königreich!  Vor mir vorbei führst Du Die Reihe alles Lebens, Wie in das Herz Eines Mädchens seh ich gleich.    III. Waldung schwankt, schwankt heran, Wurzel, die die Welt trägt, Stamm an Stamm, und dicht hinan Harrt der Wandrer stet.  Ewiger Wonnebrand Ruht auf tieferm Abgrund. Blitze durchwettern mich Das Nichtige vergeht.  Ja, wenn der Strum so braust, Sich Baumeswipfel rausgreift Fällt, was nicht stark Und was flüchtig ist und Schein.  Doch kommt der Frühlingsregen Selbstvergess´ner Liebe, Da wär´s der Müh’ wert Ein Mensch, ein Mensch zu sein.     

Galerie

Dramatis personae

Walther Konrad Ritter von StolzingRitter aus FrankenPatricia Groß9b
Eva Veit Pogners TochterViktoria Durczok10b
David Lehrbube des Hans SachsKalina NennstielQ11 K
Magdalene 1. Auff. Evas Cousine, Davids Geliebte Franziska Kneuer Q12 K
Magdalene2. Auff. " Verena Hohmann ABI 11
Sixtus Beckmesser Merker und Stadtschreiber Jonas Hanshans 10b
Schalk Moderator im Nacken Corinna Köberlein Q12 K
Komoidia Allegorie der Komödie Lisa Kirchner 10c
Tragodios Allegorie der Tragödie Max Höhn ABI 11
 
Die Meister
 
Hans Sachs Schuster Julius Müller Q12 K
Veit Pogner Goldschmied Martin Kuric Q12 K
Kunz Vogelgesang Kürschner Julia Gütling 10d
Walther Nachtigall Spengler Maximilian Kindlein 10d
Fritz Kothner Bäcker Lisa Mai 10b
Balthasar Zorn Zinngießer Annalena Maisch 9b
Ulrich Eißlinger Würzkrämer Alisa Swoboda 9a
Augustin Moser Schneider Elias Holzheimer 9e
Hermann Ortel Seifensieder Isabell Jordan 10a
Hinz Schwarz Strumpfwirker Johanna Rothaug Q12
Kunz Foltz Kupferschmied Anne Buchert Q12 K
 
Die Lehrmädels
 
Wielanda Lehrmädel des Veit Pogner Rebekka Barth Q12
Hagenboime Lehrmädel des Kunz Vogelgesang Katharina Zimmer 10a
Marione Lehrmädel des Walther Nachtigall Eva Hergenhan 9e
Die Oedgerin Lehrmädel des Fritz Kothner Rosa Köhler 8a
Die Luise Lehrmädel des Balthasar Zorn Alexandra Smolorz Q11 K
Tramina Lehrmädel des Ulrich Eißlinger Jessica Haupt Q11 K
Coco Lehrmädel des Augustin Moser Leonie Schäfer 9e
Die Lotte Lehrmädel des Hermann Ortel Laura Smolorz Q11 K
Die Naila Lehrmädel des Hinz Schwarz Janina Hermann 9e
Die rote Rita Lehrmädel des Kunz Foltz Anne Schäfer 7c
 
Die Bürger
 
Ute Marketenderin Leonie Kippnich Q11 K
Hanna Seidenstickerin Teresa Kreß Q11 K
Susl Kerzenmacherin Antonia Mock 9d
Ignaz Instrumentenbauer David Troost Q11 K
Augstein Volkssänger Mark Polzer Q11 K
Violetta Färbersfrau Jessica Haupt Q11 K
Tinne Hebamme Sophia Kaufmann Q11 K
Rufus 1. Auff. Nachtwächter Verena Hohmann ABI 11
Rufus2. Auff. Nachtwächter/Ansager Max Kortmann ABI 11
 
Meister-Orchester
 
Flöte 1 Julia Ihls ABI 11
Flöte 2 Teresa Dünisch Q12
Julia Gass Q11
Oboe Leonie Reinhardt 10b
Klarinette 1 Marisa Freibott Q12 K
Klarinette 2 Annalena Wacker 8a
Sandra Kröll Q11 K
Klarinette 3 Anne Schiermeyer Q11
Sopransaxophon Maximilian Dietz 10c
Altsaxophon Anika Herterich 10a
Altsaxophon Eva Scheuplein EHEM.
Tenorsaxophon Mariella Dietz Q11 K
Baritonsaxophon Magdalena Haßelbacher Q11 K
Trompete 1 Raphael Müller Q12
Trompete 2 Moritz Eckert 10e
Marius Küpper EXT
Trompete 3 Tobias Grygier ABI
Trompete 4 Frederic Link ABI
Horn 1 Kristina Nöth Q11
Horn 2 Manuel Grygier Q12 K
Althorn Florian Gütling 9a
Posaune 1 Nico Braune Q12
Posaune 2 Dominik Schubert EXT
Euphonium Corinna Ulrich
Tuba Christoph Vey EXT
Violoncello 1 Dorothea Schindler Q12
Violoncello 2 Verena Holzheimer Q12
Kontrabass Camilo Goitia
Schlagwerk Lukas Hentzschel ABI 11
Fabian Metz 9c
 
Meister-Band
 
Gitarre Alexander Eichner Q11
Gitarre Tobias Schneyer EXT
Bass Lars Töppe ABI 10
Keyboard Hendric Rahm Q11
Klavier Matthias Eichele
Gesang Lea Härtel 8a
Arrangements Dominik Klein
Matthias Eichele
Benjamin Balling
 
Tanz
 
Katrin Wolf Q11
Monique Wappes Q11
Alexandra Hering 10b
Kristina Schmelmer Q11
Anja Kircher 10d
Johanna Schmitt Q11
Christina Härter Q11 K
Lisa Kirchner 10c
Mandy Höhnemann RS MS
 
Schaukampf
 
Jonas Dietz
Lukas Harasim 10e
Alisa Swoboda 9a
Lukas Schmitt 10d
Johann Schmitt Q11 K
Heiko Gräfenschnell Q11 K
Johannes Lamm Q11 K
Sebastian Biller Q11 K
Michael Jordan 7a
Andrea David Q11 K
Hendric Rahm Q11 K
Theresia Haßelbacher ABI 10
Reimar Möller BBZ
Coolisse 
Veliko Kardziev Q12K
Svenja Greb 10d
Kim Blum 10d
Hannah Weth 10a
Peter von Rein Q11K
Timo Seidel Q12
Jan Kopij 9e
Juliana Nöth Q11K
Anna Schinz Q12K
Sebastian Greb 10d
Kilian Kirchner 10e
Lea Härtel 8a
Elisabeth Schwab Q11
Simon Heuring Q11
Johannes Schlereth Q11K
Lena Trost 7d
 
Licht und Video
 
Nicole Dombrowski Q12K
Ulrich Klose Q12K
Cedrik Thiel Q11K
David Eckhart Q11K
André Kriesche Q11K
Lukas Hümpfner Q11
Lukas Dellert 9e
Julius Geßner Q12K
Fabian Hüllmantel 10c
Nicola Müller 7b
Julia Piepschyza 7b
Hendric Rahm Q11K
Felix Wolf Q11K
 
Photographie
Nadine Leicht 8d
Ulrike Haßelbacher
 
Ton
Lukas Puschmann 8b
Julius Geßner Q12K
Johannes Schlereth Q11K
Fabian Reß EXT
Moritz Beck 8b
 
Kostüme
Christina Härter Q11
Verena Hohmann ABI 11
Sophia Kaufmann Q11 K
Johanna Rothaug Q12
Karin Nied
 
Maske
Verena Hohmann ABI 11
Christina Härter Q11
Mirjam Weth 8c
 
Choreographie
Katrin Wolf Q11
Christina Härter Q11
Lisa Kirchner 10c
Jonas Dietz ABI 10
Alexandra Hering 10b
 
Sanitäter
Janine Scheller Q12
Johanna Manger 9b
 
Co-Regie
Jeannette Freißmuth 10c
Jasmin Illig 8a
 
Inszenierung und musikalische Leitung
Matthias Eichele