Diesjährige Aufführung des Mittelstufentheaters TNT des Rhön-Gymnasiums interpretiert Klassiker zeitgemäß

Zwei Schülerinnen treten auf und das Vorspiel auf dem Theater beginnt in einer Aula- unsere Aula.

Nach dem Prolog im Himmel, mit der Schulhymne, Don‘t stop believing, dem Motiv des Schulbezugs entsprechend, wird die berühmte Wette zwischen Himmel und Hölle im Oberstufenraum bzw. Auerbachs Partykeller in die Tat umgesetzt.

Anschaulich und sowohl gestalterisch als auch textlich überzogen werden die Gewohnheiten und Ansichten der Jugend deutlich, von denen sich der junge Oberstufenschüler Faust, als grummeliger Zweifler von Marie Fuchs dargestellt, deutlich abgrenzt. Auch Margarethe, eine intelligente Abiturientin des Nachbargymnasiums, selbstbewusst gespielt von Lina Kirchner, hat andere Interessen als ihre Freundinnen.

Josephine Bössenrodt verkörpert im Anzug mit gegeltem Haar perfekt den modernen Mephisto, der mit vier Hilfsteufelchen an seiner Seite alles daran setzt, Fausts Seele zu gewinnen.

Bemerkenswert an diese kurzweiligen Gestaltung ist das verständliche Näherbringen eines alten, aber hochaktuellen Stoffes, der zeigt, dass die Geschichte mit Selbstbewusstsein und Zielstrebigkeit nicht so tragisch enden muss, wie es das Original vorlebt. Und das trotz übler Nachrede, wie in der Gossip-Szene am Brunnen, eines der Highlights des abwechslungsreichen Stücks.

Getragen wurde die Inszenierung von Kathrin Bach und Katharina Schmitt eben nicht nur von den sogenannten Hauptfiguren, sondern von „einer Truppe“, in ihrer gelungenen Besetzung von allen Spielenden.

Text und Bilder: Judith Winkelbach