„WOW: Schülerzeitung gewinnt Preis der Europäischen Kommission“. Durch diese rg-intern Nachricht erfuhren wir vor einigen Monaten von den unglaublichen Neuigkeiten. Es dauerte ein bisschen, bis wir es alle so wirklich glauben konnten. Philipp Wohlfahrt ( Abi 23) hatte mit seinem Artikel „Geflohen vor dem Krieg“ bereits bei „die Raute“ den Preis für den besten journalistischen Einzelbeitrag gewonnen und nun hat er etwas geschafft, dass den Konturen zuvor noch nie gelungen ist- einen Preis auf Bundesebene.
Das bedeutet: Preisverleihung in Berlin!
Und dahin ging es für vier Mitglieder der Redaktion, Preisträger Philipp Wohlfahrt und Lehrerin Christine Maier-Fürsich vom 19.06- 21.06.2024 dann auch.
Nach nur kleinen Schwierigkeiten mit unserem gewählten Verkehrsmittel, der Deutschen Bahn, kamen wir am Mittag des 19.06 in Berlin an. Allerdings ging es für uns nicht sofort in unser Hostel, sondern wir statteten der Redaktion des „Tagesspiegel“ einen Besuch ab. Dort konnten wir uns den News-Room anschauen, im Archiv stöbern, Layoutern über die Schulter schauen und lernten, dass schalldichte Telefonzellen für Interviews fast 6.000 Euro kosten. Zu verdanken hatten wir diese Möglichkeit Sidney Gennies, einem ehemaligen Schüler des Rhön-Gymnasiums, der dort seit einigen Jahren arbeitet.
Kaum im Hostel angekommen mussten wir uns auch schon wieder fertig machen für den offiziellen Empfang in den Reinhardstraßen-Höfen. Dort gab es einige Ansprachen und unser Wissen über die EU wurde bei einem Quiz auf die Probe gestellt. Den restlichen Abend nutzen wir, um die Fanmeile am Brandenburger Tor zu erkunden und um uns am Paul-Löbe Haus eine Multimediaausstellung zum Thema „75 Jahre Demokratie“ anzuschauen.
Am nächsten Morgen waren die Augenringe dann tief, aber wir waren voller Elan für den Schülerzeitungskongress. Dieser begann im Haus der Friedrich-Ebert-Stiftung mit weiteren Ansprachen und einem Radio-Ballett zum Thema „digitale Medien“. Dabei trugen wir Kopfhörer und bewegten uns zu den darüber erhaltenen Anweisungen. Nach diesem kleinen Aufwärmprogramm ging es zu den verschiedenen Workshops. Das bedeutete für die Redaktion der Konturen erstmal einen kleinen Fußmarsch zum Haus der Europäischen Kommission, wo wir einige in der Presseabteilung Arbeitende trafen und uns mit ihnen unterhielten. Dann ging es weiter zur dpa, wo wir eine Führung bekamen und einen kleinen Fakten-Check-Workshop im Bereich Bilder und Fotos hatten. Nach einem informativen und anstrengenden Tag belohnten wir uns mit einem Besuch in einem japanischen Restaurant und verfolgten das Spanien- Italien Spiel in der Fanzone am Bundestag.
Am Freitagmorgen klingelte der Wecker dann schon um 6 Uhr und unsere Augenringe hatten einen neuen Rekord erreicht. Aber das hatte einen guten Grund, denn wir hatten einen wichtigen Termin: Die Preisverleihung im Bundesrat! Philipp Wohlfahrt und Isabella Podda durften Platz im Plenarsaal nehmen, der Rest beobachtete die Preisverleihung von den Tribünen aus. Es gab eine Begrüßung durch die Bundesratspräsidentin, Manuela Schwesig, und dann kam der wirklich aufregende Teil. Die 35 Gewinner-Redaktionen wurden ausgezeichnet. Immer zwei Schülerinnen oder Schüler durften nach vorne kommen, um die Urkunde und eine Blume entgegenzunehmen.
Nach der Preisverleihung ließ die Aufregung nicht nach. Für Phillip und Isabella ging es nun ins Bundeskanzleramt wo, zusammen mit jeweils zwei Schülerinnen oder Schülern, ein Treffen mit Olaf Scholz auf dem Programm stand! Es wurden die unterschiedlichsten Fragen gestellt, die, mehr oder weniger kompliziert, beantwortet wurden. Anschließend gab es für jede Redaktion noch ein Foto mit Olaf Scholz. Zuletzt gab es noch eine kleine Führung durch das Bundeskanzleramt, bei der wir feststellten, dass der große Saal für Internationale Konferenzen gar nicht so groß ist und wir sehr unterschiedliche Gefühle über die Farbe des Teppichs im gesamten Gebäude, ein Ton irgendwo zwischen Hellblau und Türkis, haben.
Auch bei dem Rest der Redaktion ging es spannend weiter. Frau Maier-Fürsich bekam ebenfalls eine Führung durch das Bundeskanzleramt und die restlichen Mitglieder fuhren ins Naturkundemuseum. Dort bekamen sie eine Führung und konnten sich auch selbst umsehen.
Nachdem wir wieder alle zusammengefunden hatten, gingen wir noch einmal gemeinsam Abend essen, diesmal gab es Pizza. Gerade als wir wieder am Hauptbahnhof angekommen waren, um unsere Koffer für die Heimreise zu holen, erreichte uns jedoch eine Nachricht, die kurzzeitig etwas Verzweiflung auslöste- unser Zug entfiel. Genau wie ungefähr jeder andere in Richtung Süden. Grund hierfür war ein Sturm auf der Strecke. Aber unsere Sorgen und leichte Panik stellten sich am Ende doch als unnötig heraus. Mit einiger Verspätung schafften wir es bis nach Erfurt, wo wir netterweise von einigen Eltern abgeholten wurden. Schließlich kamen wir mit nur zwei Stunden Verspätung zu Hause an. Die Blume, die wir bei der Preisverleihung bekommen haben, schaffte dies jedoch leider nicht, sie ist weiter nach München gefahren…
Trotz dem leicht holprigen Ende unserer Reise können wir alle nur sagen: Es war super! Wir konnten viele Einblicke in journalistische und politische Bereiche gewinnen, lernten neue Leute kennen und wurden motiviert, uns weiter bei den Konturen ins Zeug zu legen, denn, wie wir alle durch Philipp gelernt haben: Harte Arbeit zahlt sich aus!

Text: Isabella Podda
Bilder: Christine Maier-Fürsich