Bilder von einfachen Straßen, die durch eine karge Landschaft führen. Am 24.10.23 nahm Juana Gräter von der Hilfsorganisation World Bicycle Relief (WBR) den Geographiekurs von Frau Deutscher per Videokonferenz auf eine Reise in ländliche Regionen Malawis, Kolumbiens und Zimbabwes. Für viele Menschen, die dort leben, sind diese einfachen Straßen lange und beschwerliche Wege zu Schulen, Ärzten oder Wasserquellen. Verkehrsmittel, wie wir sie gewohnt sind, gibt es dort nicht. Hier setzt die Arbeit von WBR an. Die Organisation hat sich zum Ziel gesetzt, den Bedarf an Mobilität in ärmeren Regionen der Welt mit robusten Lastenfahrrädern zu decken. Die Besonderheit dieser sogenannten Buffalo-Fahrräder sind folgende: Sie fahren gut in unebenem Geländer, sie können neben dem Fahrer zusätzliche 100kg transportieren und sind aus quasi unkaputtbarem Stahl gefertigt. Muss doch mal etwas repariert werden, gibt es vor Ort vom WBR ausgebildete Mechaniker*innen. Über 740.000 Buffalo-Fahrräder hat WBR bereits an Menschen in 21verschiedenen Ländern ausgeliefert. Die Räder werden über Spenden finanziert – ein Fahrrad kostet gerade mal 147€ im Schnitt. Um eine Geschlechtergleichstellung zu bewirken, werden 70% der Fahrräder an Frauen und Mädchen übergeben. Es bedarf nur wenig Vorstellungskraft, um sich auszumalen, wie sich das Leben der Menschen durch so ein Fahrrad verändern kann: Kinder können weite Distanzen zur Schule überwinden, Haushaltspflichten wie das tägliche Wasserholen schneller erledigen und gewinnen wertvolle Zeit, um zu lernen. Milch kann in größeren Mengen zu Märkten transportiert werden, bevor sie auf dem Weg verdirbt, und freiwillige Krankenpflegekräfte können ihre Patienten schneller erreichen und im Zweifelsfall Leben retten. In dem Vortrag und dem anschließenden angeregten Gespräch mit den Schülerinnen und Schülern wurde deutlich, dass Kommunikation bei der Entwicklungsarbeit von WBR der Schlüssel zum Erfolg ist: Nur durch Gespräche mit den Menschen vor Ort können die Fahrräder auch diejenigen erreichen, die sie am nötigsten haben.

Text: Jelena Deutscher
Bilder: WBR