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Bei der Tafel: Wir waren hinter den Kulissen

Wir, die Klasse 8c, sind durch das Referat einer Mitschülerin auf die Idee gekommen, ein Dosen-Sammelprojekt für die Tafel, einem der Caritas zugeordneten Verein, zu starten. Da viele von uns selbst nicht genau wussten, was die Tafel eigentlich ist, wollten wir uns selbst einen Eindruck verschaffen. Deshalb haben wir die Tafel besucht.

Mittwoch, 12 Uhr. Aufgeregt machen wir uns an einem sonnigen Mittag auf den Weg zur Tafel. Während wir das Gebäude aufsuchen, unterhalten wir uns darüber, wie es bei der Tafel gleich zugehen wird. Wir befürchten, dass es dort sehr hektisch und stressig sein wird. Nun erblicken wir die Tafel. Es ist eine kleine, eher abgelegene Einrichtung neben dem Kaufland. Wir alle stellen es uns ganz anders und viel größer vor. Eigentlich haben wir mit einem großen Tumult gerechnet. Doch als wir hereingebeten werden, sind wir überrascht. Der Bereich hinter dem Eingang wirkt sehr familiär, fast wie ein gemütlicher Gemeinschaftsraum. Dahinter befindet sich eine große Theke, an der die Waren ausgegeben werden. Die Kunden dürfen sich selbst aussuchen, welche Lebensmittel sie mitnehmen. Überall stehen hochgestapelt jegliche Art von Nahrungsmittel herum. Unsere Nervosität legt sich schnell, als wir herzlich und freundlich von der Vorsitzenden Romy Straub, die selbst einmal Schülerin des Rhön-Gymnasiums war, empfangen werden. Durch eine spontane Entscheidung vor circa 16 Jahren hat sich ihre Leidenschaft zu ihrer ehrenamtlichen Arbeit entwickelt. Trotzdem betont sie, wie viel Zeit ihr Engagement in Anspruch nimmt. Schließlich opfere sie monatlich 70-90 Stunden für die Tafel. Ein Grund, warum die Vorsitzende trotz der harten, unbezahlten Arbeit der Tafel treu bleibt, ist ihr tolles Team, das hauptsächlich aus pensionierten Frauen besteht. Für tierische Unterstützung sorgt der Tafelhund Inka. Als wir die Tafel besuchen, lernen wir das Personal bei einem gemütlichen Kaffee kennen. Auf die Frage, wie sie zu ihrer Arbeit gekommen sind, antworten die Mitarbeiter, dass viele durch die Zeitung oder ihre Kontakte mit dem Ehrenamt angefangen haben. Besonders erstaunt uns, wie gut das Arbeitsklima ist. Alle verstehen sich super miteinander und sind miteinander befreundet, was zeigt, dass solch ein Hobby die Menschen verbindet. Außerdem dürfen wir einen Fahrer interviewen. Seine Aufgabe ist es, die Lebensmittel von den Supermärkten zur Tafel zu transportieren. Besonders bewundernswert finden wir, dass dieser das zeitintensive Ehrenamt nicht als stressig, sondern vielmehr als angenehmes Hobby empfindet.

Die Funktion der Tafel ist es, Menschen, die nicht genügend Geld haben, sich Lebensmittel zu finanzieren, eine Möglichkeit zu bieten, trotzdem an Lebensmittel zu gelangen. Deshalb gibt es viele Fahrer, die die Nahrungsmittel mittwochs und freitags von den Supermärkten abholen. Weil die Lebensmittel sonst wegen ihres abgelaufenen Haltbarkeitsdatums weggeworfen werden, erhalten die Mitarbeiter der Tafel das Essen kostenlos. Jene transportieren die Lebensmittel dann zur Tafel, wo sie gestapelt und jeden Samstag für einen geringen Preis an die Bedürftigen ausgeteilt werden. Man darf die Hilfe der Tafel nur in Anspruch nehmen, wenn bewiesen ist, dass man wirklich auf die Tafel angewiesen ist. Die Bedürftigen erhalten nämlich einen Schein, der sie berechtigt, Lebensmittel bei der Hilfsorganisation zu kaufen. Ohne diese Bescheinigung darf man keine Nahrungsmittel dort erwerben. Trotzdem ist die Tafel auch auf Spenden angewiesen wie z.B. die von unserer Schule. Denn wir, die Klasse 8c, haben einen Wettbewerb gestartet, bei dem es darum ging, so viele Konservendosen wie möglich zu sammeln. Die Klassen sind mit einem Preis angespornt worden, der zusätzlich motivieren sollte. Das Endergebnis unserer Aktion sind 2513 Dosen, die gespendet wurden. Solch eine Anzahl an Konserven ist zuvor noch nie zusammengetragen worden. Die Mitarbeiter der Tafel haben sich sehr darüber gefreut.

Wir hoffen sehr, dass unsere Spendenaktion einen Beitrag dazu leisten konnte, dass die Tafel in Zukunft mehr Aufmerksamkeit und Unterstützung in der Öffentlichkeit bekommt. Schließlich ist dies genau das, was Frau Straub sich von unserer Aktion gewünscht hat.


Text: Jule Steinbach, Theresa Lang, Emily Türk, Amelie Heigl

 

2513 Dosen für die Tafel Bad Neustadt

Am 28.06 und 29.06.23 fand das lang geplante Projekt der Klasse 8c statt: Dosen für die Tafel. Das Ziel dieses Projektes war es, so viele Dosen wie möglich für die Tafel in Bad Neustadt zu sammeln. Um die Schüler*innen zusätzlich zu motivieren daran teilzunehmen, gab es als Anregung einen Preis zu gewinnen. Insgesamt kamen, dank der zahlreichen Spenden der Klassen 5-10, unglaubliche 2513 Dosen zusammen. Die Tatsache, dass so viele Dosen gespendet wurden, freute nicht nur die Schüler*innen der Klasse 8c und deren Lehrkraft Frau Maier-Fürsich, welche mit ihnen das Projekt in die Wege geleitet hatte, sondern auch Frau Straub, die Vorsitzende der Bad Neustädter Tafel. Sie sagte, dass sie noch nie eine so hohe Anzahl an Spenden bekommen hätten. Die Klasse 8c freute es, dass sie die Tafel unterstützen konnten und dieses Projekt ein solcher Erfolg war.

 

Text: Anna Arnold und Lena Lösch
Bilder: Christine Maier-Fürsich und Jule Steinbach

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