Weiß wie Schnee
Sehr wohl wissend, dass wir unser Freizeitverhalten dramatisch und zeitnah ändern müssen, waren wir trotzdem mit unseren fast neunzig Schülerinnen und Schülern bei einer sehr sportlich ausgerichteten Winterwoche in Österreich. Die unbändige Lust der Kinder darauf – besonders nach dieser schlimmen Corona-Vereinsamung – gab den Ausschlag für diese Entscheidung, die wahrlich keinem leicht fiel.
Aber die schrecklichen Bilder von Eiskristalle schießenden Schneekanonen und weißen Bändern auf grünen Berghängen, die Sie jetzt vielleicht vor Augen haben, gab es bei uns nicht zu sehen – eher das fast schon kitschig-schöne Gegenteil. Von Naturschnee überzogene sanft abfallende Almwiesen mit ein paar fast schon antiken Schleppliften, das war unser „Lieblingssportplatz“, während sich die Langlaufwiesel in kilometerlangen Loipenspuren tummelten und den strahlenden Sonnenschein genossen, der uns immerhin ein paar Tage lang beschieden war.
Und natürlich das Essen „made in Austria“, wirklich ois leiwand (alles super): Kaspresssupp’n, Käsekrainer mit Kren oder Faschiertes (Fleichküchlich auf gut fränkisch) und hinterher die besten „Mehlspeisen“ Kaiserschmarrn und Germknödel – der Blick auf die Waage wird ein Negativerlebnis werden, das ist sicher!
Das Feedback der jungen Skihäsinnen und -hasen war aber das höchste Lob für hunderte Male aus dem Schnee hieven, aus der Liftspur räumen und in die Bindung helfen. Selten hörte man mehr Begeisterungsschreie, selten sah man in dankbarere Augen – und selten war und ist eine Woche Schule so gesund: an frischer Luft und im Pulverschnee!
Text: Gerd-Ludwig Borst
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