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Vulgärlatein – Wie sprachen die Römer wirklich?

Vortrag am Rhön-Gymnasium von Prof. Johannes Zenk, Lehrstuhl für Klassische Philologie/Latinistik an der Otto-Friedrich-Universität Bamberg

 

Am 11. Oktober füllte sich der Vortragssaal des Rhön-Gymnasium und Interessierte aus der gesamten Region erwarteten anderthalb Stunden Sprachwissenschaft, die Spaß machten. Stellvertretend für die geschlossen vertretene Lateinfachschaft begrüßte Herr Eberhard Wirsing den Alumnus unseres Nachbargymnasiums in Münnerstadt.

 

Man fühlte sich wirklich ein wenig wie in der Universität, das Handout lag bereit, fleißige Studiosi hielten Stifte und Laptops vor sich, Professores und Emeriti saßen entspannt in den hinteren Reihen.

 

In frischer Art und Weise klärte Professor Zenk über Sprachvarietäten auf und veranschaulichte seine Ausführungen durch zahlreiche Beispiele, an Karten und Artefakten. Besonders sympathisch war die Art der Legitimation des Untersuchungsgegenstands, die Abgrenzung von Philologie der modernen Sprachen auf der einen Seite, wo die Quellen einen jeden Sprachforschenden nur so anspringen, auf der anderen Seite beispielsweise die Runenforschung, die mit weitaus weniger Forschungsmaterial auskommen muss. Die Rolle von Graffiti im Zusammenhang mit der Überlieferung von gesprochener Sprache wurde genauso beleuchtet wie unterschiedliche Definitionsansätze des Begriffs „Vulgärlatein“. Gerade in diesem Aspekt gehen die Meinungen der Fachwelt ebenso auseinander wie in den Reihen der zuschauenden Lehrenden, wie sich später in Gesprächen herausstellte.

 

In der abschließenden Diskussionsrunde wurden Fragen des Publikums beantwortet. Hier wurden altphilologische Fragen ernst genommen, was ein Lächeln auf die Gesichter der Sprachliebenden zauberte und weshalb sich niemand frevelhaftem Genuss hinzugeben brauchte, um später in einwandfreiem Vulgärlatein „Vinus mihi in cerebrum abiit!“ auszurufen.

 

In diesem Sinne bedankte sich Herr Wirsing bei dem eloquenten Redner und wünschte ihm eine gute Heimreise in die gemeinsame Studienstadt Bamberg.

 

Text und Bilder: Judith Winkelbach

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