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Post ist da!

Ein Brieffreunde-Projekt mit Weißenhorn

„Wir bekommen dann alle einen Brieffreund?“, fragt eine Schülerin der Klasse 5e ganz aufgeregt. „Weißenhorn – wo liegt denn das eigentlich?“, ruft ein Schüler. Um die erhitzten Gemüter etwas zu besänftigen, suchen wir zunächst einmal auf einer Landkarte das kleine schwäbische Städtchen Weißenhorn im Landkreis Neu-Ulm – ungefähr 275 km südlich von uns. Dort wollen wir mit den Schülerinnen und Schülern der Klasse 5d des Nikolaus- Kopernikus-Gymnasiums ein Brieffreunde-Projekt durchführen.

Zunächst verfassten wir zusammen einen gemeinsamen Brief an die ganze Klasse und unsere Schülerinnen und Schüler stellten sich in Steckbriefen vor, die als Grundlage des Partner-

Matchings dienten. Dann hieß es: Warten. Analoges Warten – ohne Zustellungsbestätigung, ohne Doppelhäkchen für Gesehen und Gelesen, ohne Online-Statusmeldung!

Da strahlten die Augen der Kinder, als kurze Zeit später jeder der Klasse einen ersten Brief seines Briefpartners in Händen halten konnte: liebevoll verzierte Umschläge und persönlich gestaltete Antworten als erste Schritte zum gegenseitigen Kennenlernen! In der nächsten Stunde brachte jeder ein schönes Briefpapier mit und beantwortete seinen Brief. Dann folgten in größeren Abständen weitere Briefe, die sowohl persönliche Erlebnisse (z. B. Weihnachten, Fasching, Ferien) als auch Themenstellungen des Deutschunterrichts (z. B. eine kleine Buchvorstellung) beinhalteten. So konnte die im LehrplanPlus für das Fach Deutsch in der 5. Jahrgangsstufe formulierte Kompetenzerwartung des Erzählens von selbst Erlebtem mit der Schreibform des persönlichen Briefs in realistischem Lebensbezug verknüpft werden. Wichtig war es, dass es sich bei diesem Briefwechsel um eine analoge Kommunikationsform handelt: Die Schülerinnen und Schüler sollten den Brief „in den Händen“ halten können – anders als in den sonst im Alltag verwendeten Formen wie Messenger Apps.

Das Schönste wäre natürlich, wenn sich die Briefpartner dann einmal persönlich kennenlernen. Wer weiß? Vielleicht klappt ja ein Treffen im nächsten Schuljahr.

Text und Bilder: Julia Seiler

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