Weniger Sofa, mehr Kiste – Übungsstundenkonzept am Rhön-Gymnasium
Wer erinnert sich nicht an die klassischen Vertretungsstundenspiele wie „Galgenmännchen“ oder „Sofa“? Ein bisschen Abwechslung im Schulalltag schadet ja nicht. Aber: Die Statistik lügt nicht, mehr Unterricht bedeutet mehr lernen. So das Ergebnis zahlreicher Bildungsstudien. Es wäre ja auch schlimm für alle Lehrkräfte, wenn dem nicht so wäre.
So nahm man am Rhön-Gymnasium bei dem Versuch, mehr Unterrichtszeit zu generieren, besonders die Vertretungsstunden in den Blick. Und deshalb stehen seit kurzer Zeit zwölf Holzkisten an einem zentralen Bereich der Schule, zwei für jede Jahrgangsstufe von 5 bis 10: die Übungskisten für Vertretungsstunden.
Vertretungsstunden werden erteilt, wenn die eigentliche Lehrkraft erkrankt, auf Fortbildung oder durch eine andere dienstliche Aufgabe verhindert ist. Oft stellt diese dann im Voraus der Klasse Material zur Verfügung oder eine andere Lehrkraft übernimmt und hält eine Zusatzstunde. Manchmal ist das jedoch organisatorisch nicht möglich. Hier greift nun das System „Übungskisten“.
In den Kisten befinden sich Übungshefte zum Grundwissen aus den Fächern Mathematik, Deutsch und aus den Fremdsprachen. Die Schüler wählen das Fach, in dem sie üben, erledigen die Aufgaben selbständig und individualisiert. Anschließend gleichen sie ihre Ergebnisse mit beiliegenden Lösungsheften ab. Die Lehrkraft sorgt für eine gute Arbeitsatmosphäre und steht bei Fragen zur Verfügung oder leitet diese an die entsprechende Fachlehrkraft weiter.
Fazit: Die Ü-Kisten sind ein kleiner Baustein für weniger Unterrichtsausfall und damit mehr Lernerfolg. Und für das „Galgenmännchen“ oder das „Sofa“ bleibt sicherlich immer noch ab und zu Zeit.
Andreas Maier